Trekking durch den Nationalpark Monti Sibillini

(April / Mai 2013)

Die Monti Sibillini sind Bestandteil des Apennin, ein Gebirgssystem, das Italien der Länge nach durchzieht. Nach dem Grand Sasso-Massiv ist der Monte Vettore (2476 m) mit seinen Nachbargipfeln in den Monti Sibillini eine der höchsten Erhebungen des Apennin. Das nordöstlich von Rom gelegene Kalkgebirge der Monti Sibillini ist mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von ca. 40 km relativ überschaubar und hat nur im zentralen Teil alpinen Charakter. Ansonsten besteht es aus hochgelegenem Hügelland, das bis ca. 1500 m dicht bewaldet ist, darüber herrschen weite Weideflächen vor. Eine Besonderheit ist die ausgedehnte Hochebene des Piano Grande bei Castelluccio, die besonders zur Blütezeit im Juni eine der großen Touristenattraktionen darstellt.

Das Gebiet der Monti Sibillini wurde 1993 zum Nationalpark erklärt. Neben dem Schutz der Landschaft und ihrer Pflanzen und Tiere wird versucht, den Natur-Tourismus zu fördern. Eines der wesentlichen Projekte ist die Einrichtung des etwa 120 km langen Fernwanderweges "Grande Annello dei Sibillini (GAS)", der das Bergmassiv in 8 Tagesetappen umrundet. Der GAS lässt jedoch viele landschaftliche Höhepunkte der Region (die zentralen Regionen des Gebirges, die Schluchten des Fiastrone Canyons und der Gole dell´Infernaccio, die Erosionslandschaft der Lame Rosse und die Hochebene des Piano Grande) sowie viele sehenswerte Bergdörfer und Städtchen (Norcia, Castelluccio, Castelsantangelo und Montemonaco) aus. Die als Unterkünfte vorgesehenen Refugios sind noch nicht oder nur unregelmäßig geöffnet, so dass es oftmals besser ist, auf bestehende Hotels, Albergos oder Agriturismo auszuweichen. Die Markierung ist abschnittsweise verbesserungswürdig (bereits beschädigte Wegweiser und fehlende oder ungünstig angebrachte Zeichen) und obwohl nur im Hügelland verlaufend weist der GAS schweißtreibende An- und Abstiege auf. Unser Tipp ist also, sich aus den umfangreichen Wanderwegen der Region eine eigene Route zusammenzustellen, die der Jahreszeit und den eigenen Interessen angepasst ist. Der unter Literatur angegebene Wanderführer ist dabei sehr hilfreich, da er sowohl den GAS als auch 21 Tagestouren, die man oftmals gut miteinander kombinieren kann, beschreibt.

Allgemeine Informationen

Beste Reisezeit

Mai / Juni und September / Oktober


Schwierigkeit

zum Teil recht gut ausgeschilderte und markierte Wege; eine gute Karte und Orientierungssinn sind aber immer wieder erforderlich

das Gelände wechselt zwischen Mittelgebirgscharakter und alpinem Gelände im Bereich der zentralen Gipfel der Monti Sibillini;

etwas ausgesetzte Abschnitte nur bei Gipfel- oder Gratbegehungen; bis in den den Frühsommer können Schneefelder vereinzelt Probleme bereiten!


Unterkunft

Liste der Unterkünfte im Bereich des Nationalparks

Wir habe auf unserer Tour folgende Unterkünfte und Restaurants in folgenden Orten genutzt:

  • Noceletto (bei Castelsantangelo s. Nera): Albergo-Ristorante Dal Navigante; ruhig in einem grünen Tal gelegen; sehr einfache Zimmer; Freundlichkeit und Abendessen unterdurchschnittlich; HP im DZ 50 € / Person
  • Fiastra: Osteria del Lago; einfache Zimmer; gutes Abendessen; HP im DZ 50 € / Person
  • Montefortino (Piedivalle): B&B Morelli Maria in Piedivalle; etwas ungepflegtes, kleines Appartment mit Kochgelegenheit im netten Weiler; Vermieter wohnt direkt an der Durchgangsstraße; Übernachtung mit gutem Frühstück für 2 Personen 50 €
  • Montemonaco: Albergo-Ristorante La Colombella; ca. 5 Gehminuten außerhalb des Ortszentrums an der Straße nach Montefortino; Zimmer mit schönem Blick; sehr nette Wirtin; leckeres und preiswertes Abendessen; DZ m. Frühstück 52 €
  • Castelluccio: Taverna Castelluccio; schöne Zimmer; gutes Frühstück; DZ m. Frühstück 55 €
  • Castelluccio: Osteria Lu Soccio; Kleines Bistro-Restaurant im Ortskern nahe der Kirche; netter Service und gutes, preiswertes Essen
  • Norcia: Hotel Ristorante Grotta Azzurra; recht großes, etwas unpersönliches Mittelklasse-Hotel; zentral gelegen; gutes Frühstück vom Buffet; DZ m. Frühstück 78 €;
  • Norcia: Cantina de Norsia; Via Dante 25; preiswerte regionale Küche und Wildgerichte


Literatur
  • Italy´s Sibillini National Park (englisch); Cicerone Press; handlicher Wanderführer, der eine achttägige Trekkingrunde (Grande Anello dei Sibillini) und 21 Tageswanderungen beschreibt
Karten
  • Monti Sibillini 1:25.000; Societe Editrice Ricerche; detailreiche, recht zuverlässige Karte mit allen Wanderwegen aber mit etwas antiquertem Kartenbild und Beschriftungen
  • Die offizielle Karte der Nationalparkverwaltung kann man hier (Scarica la mappa completa...) im Netz herunterladen. Sie hat ein gutes Kartenbild, ist nicht ganz so detailliert wie die o.g. Karte, reicht aber für die meisten Wanderungen vollkommen aus.
Links

Die schönsten Bilder der Tour

Die Etappen in Kürze

1. Etappe (27.04.2013) Norcia - auf Weg 511 und Weg 581 durch das Valle di Patino z.T. steil bergauf; kurz unterhalb Forca di Guida Querung zum GAS; auf dem Bergrücken (GAS) nach Süden bis Le Tre Fonti; Zeltplatz auf dem Wiesensattel oberhalb der Quelle

 

2. Etappe (28.04.2013) von Le Tre Fonti auf dem GAS nach Norden zum Monte delle Rose; auf Weg 584 und Weg 252 zum Höhenpunkt 1843 m unterhalb Monte Lieto; Abstecher zum Monte Lieto (1944 m) mit Blick auf Piano Grande und Castelluccio; auf Weg 252 Abstieg nach Castelsantangelo; Übernachtung im Albergo in Nocelleto

 

3. Etappe (29.04.2013) auf Weg 255 zur Costa Cavolese; auf Weg 302 (teilweise schwer zu finden) zur Kirche Madonna di Cardosa; Abstieg nach Visso z.T. auf Piste (Weg 302 nicht gefunden); von Visso auf GAS über Fonte dell´Oppio (kein Wasser) zur Colle Morelle (schöne Zeltplätze); Wasser vom Santuario di Macereto geholt

 

4. Etappe (30.04.2013) auf GAS zum Santuario de Macereto; dem GAS folgend nach Fiastra; vorbei am Refugio in Trebbio (geöffnet, sieht gemütlich aus) Abstieg zum See; Übernachtung in der Osteria del Lago

 

5. Etappe (01.05.2013) auf Uferweg zur Staumauer des Lago del Fiastrone; auf Weg 335 zur sehenswerten Erosionslandschaft der Lame Rosse; weiter auf Weg 335 zur Grotta del Frati; auf Weg 336 in den Talgrund; Abstecher weglos teilweise im Bach in die Fiastrone-Schlucht; auf Weg 341 nach Monastero; auf GAS sehr steil auf das Bergplateau über Monastero; gute Zeltplätze (kein Wasser)

 

6. Etappe (02.05.2013) auf GAS nach Fiastra; z.T. auf Straße durch die Ortsteile von Acquacanina; auf Weg 321 ins Tal des Rio Sacro und weiter zur Casale Gaspari (teilweise nur Pfadspur); schöne Zeltmöglichkeit am großen ehemaligen Almgebäude mit Brunnen (im Sommer Weidetiere!)

 

7. Etappe (03.05.2013) auf Weg 321 und Weg 279 auf Gipfelkuppe des Monte Rotondo (2102 m) mit schöner Aussicht; Abstieg zum Rifugio del Fargno (nur im Hochsommer geöffnet); Auf Weg 277, Weg 275 und Weg 227 zur Casale Rinaldi mit Brunnen; Abstieg über Weg 227, Weg 224 und Weg 225 zur Wallfahrtskirche Madonna dell´Ambro; per Autostopp nach Piedivalle; Übernachtung im B&B in Piedivalle

 

8. Etappe (04.05.2013) auf GAS nach Rubbiano; auf Piste / Weg 221 in die Gole dell´Infernaccio (sehenswerte Schlucht) bis Sorgente del Tenna; auf Pfaden bzw. teilweise weglos Aufstieg ins Valle Lunga; schöner Zeltplatz auf ca. 1700 m (kein Wasser)

 

9. Etappe (05.05.2013) wegen Regen und Sturm Abstieg auf dem Aufstiegsweg nach Rubbiano; auf GAS und Straße nach Montemonaco; Übernachtung im Albergo

 

10. Etappe (06.05.2013) von Montemonaco auf Pfad Abstieg ins Tal des Aso; auf GAS über Altino bis kurz vor Colle / Santa Maria in Pantano; Übernachtung in einer Schäferhütte mit Brunnen oberhalb des Weges

 

11. Etappe (07.05.2013) von Santa Maria in Patano auf Weg 131 zur Fuente del Pastore; auf Weg 132 und Weg 152 ins Valle Lago di Pilato; auf Weg 151 und Weg 153 etwa bis Forca do Pala; Umkehr wegen steilem Schneefeld; Abstieg auf Weg 151 nach Foce (Albergo war geschlossen); Aufstieg auf Weg 154 (Einstieg schwierig zu finden) steil im Wald; Zeltmöglichkeit im Wald direkt am Weg ca. 45 min von Foce (kein Wasser)

 

12. Etappe (08.05.2013) weiter auf Weg 154 (Achtung auf Fortsetzung des Weges an den beiden Quellen unterwegs!) zum Sattel Palazzo Borghese (große Schneefelder); auf Weg 261 zum Passo di Sasso; Abstieg nach Castelluccio auf Weg 555 und Weg 553; Übernachtung in Albergo in Castelluccio

 

13. Etappe (09.05.2013) von Castelluccio auf Weg 556 (ohne Querung der Landstraße) zum Pass zwischen Monte Calarelle und Monte Ventosolo (Kreuzung mit GAS); Abstieg auf direktem, nicht nummeriertem Weg in Richtung Norcia; ab Waldrand auf Weg 515 nach Norcia